Wolfsburg: Am vergangenen Wochenende fand die 2. Runde der Deutschen Blindenfußball Bundesliga statt. An diesem Samstag begegneten sich die Mannschaften des VSC/ABSV Wien und Borussia Dortmund. Der Titelaspirant konnte bereits den MTV Stuttgart in der 1. Runde bezwingen und auch die Begegnungen in den Vorjahren gegen die Österreicher haben die Deutschen souverän für sich entschieden. Dennoch haben sich die Wiener vorgenommen sich so teuer wie möglich zu verkaufen und eventuell für eine Überraschung zu sorgen.
Das Spiel begann körperbetont. Das Team des VSC/ABSV Wien zwang der Borussia einen harten Kampf auf. Bereits nach fünf Spielminuten fand Asmin Traore eine Chance vor dem Tor der Deutschen vor, aber leider ging der Ball knapp am gegnerischen Tor vorbei. Das Spiel blieb schnell. Die Dortmunder hatten zwar mehr Ballbesitz, konnten sich aber keine zwingenden Torchancen erarbeiten, da sie durch die Wiener konsequent gestört wurden. Einmal wurde es gefährlich, als der BVB den Ball an die Stange setzte. Der VSC/ABSV stand in der Defensive sehr gut und konnte auch nach vorne Gefahr ausstrahlen. Kurz vor Schluss der 1.Halbzeitging Borussia Dortmund nach einem abgefälschten Ball mit 1:0 in Führung.
In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild ein wenig. Die Wiener kamen noch besser in das Spiel, konnten die Gegner zu mehr Fehlern zwingen und die Partie offener gestalten. Beide Teams kämpften um jeden Ball. Mit zunehmender Spielzeit wurde auch die Gangart härter, aber das Team aus Wien hielt stark dagegen. Je mehr sich das Match dem Ende hin neigte, desto spannender wurde es. Auf einmal konnte sich einige Minuten vor Schluss Asmin Traore von seinem Gegenspieler lösen und stand frei vor dem Kasten der Dortmunder. Seinen Schuss konnte allerdings von einem Verteidiger auf der Linie abgewehrt werden. Leider passierte in dem Spiel nichts mehr und der VSC/ABSV Wien musste sich mit 1:0 geschlagen geben.
Trotzdem kann das Team aus Wien mit der dargebotenen Leistung zufrieden sein. Man hat einen Titelanwärter eine sehr gute Partie aufgezwungen, nur leider hat am Ende das nötige Glück gefehlt.
Stuttgart. Am vergangenen Wochenende begann die erste Runde der neuen Bundesliga- Saison in Deutschland 2023. In der ersten Begegnung traf das stark geschwächte Team (Abwehrchef Philipp Huber musste sogar mit Fieber im Hostel bleiben) des VSC/ABSV Wien am Samstag auf die Mannschaft von Blista Marburg.
Die Wiener kamen nur sehr schwer in das Spiel, da der Drittplatzierte aus dem Vorjahr mit viel Tempo nach vorne spielte. Die Österreicher schienen immer einen Schritt hinten nach zu sein und durch zwei schnelle Treffer gingen die Marburger mit 2:0 in Führung.
Nach dem Rückstand kamen die Wiener besser in das Spiel und konnten mithalten. Auch konnten durch Bettina Sulyok und Asmin Traore Nadelstiche in der Offensive gesetzt werden, die knapp vor dem Tor gestoppt wurden. Bis zur Halbzeitpause geschah nichts mehr.
Nach Wiederanpfiff starteten die Wiener schwungvoll, aber die Marburger konnten mit ihrer Erfahrung die Angriffe stoppen und durch einen Konter mit einem 3:0 Vorentscheidung erzielen.
Dem Team aus Österreich ging dann auch aufgrund des schnellen Spieles, wie auch der niedrigen Wechselkapazität die Luft aus und wurde mit vier weiteren Toren bestraft. Trotz des Spielstandes bäumte sich das Team des VSC/ABSV Wien in den letzten fünf Minuten nochmal auf, konnte aber leider nicht mehr zum Torerfolg gelangen. Somit gewann die Blista aus Marburg zwar verdient, aber zu hoch mit 0:7.
In der zweiten Partie des ersten Spieltages traf das Team des VSC/ABSV Wien auf die Mannschaft von Schalke 04. Beide Kontrahenten hatten am Tag vorher das Auftaktspiel gegen die Blista Marburg verloren. und beide Teams hofften auf eine Verbesserung.
Aufgrund schwieriger Platzverhältnisse begann das Spiel zerfahren. Der VSC/ABSV spielte im Gegensatz zum Vortag mit mehr Schwung und in der Anfangsphase taktisch disziplinierter. Beide Teams gelangten zu Tormöglichkeiten. Bei den Wienern kam Daniela Angerer, die an beiden Tagen eine herausragende Leistung gezeigt hatte, vor dem gegnerischen Tor zu einer sehr guten Möglichkeit, aber verfehlte das Tor nur knapp. Leider gerieten die Wiener kurz vor der Halbzeit durch einen Doppelschlag in Rückstand. Halbzeitpause 0:2
Im zweiten Abschnitt begannen die Wiener mit mehr Schwung und konnten die Schalker zwischenzeitlich auch in deren Hälfte drücken. Kurz nach der Halbzeitpause war es Asmin Traore, der den Ball behaupten konnte, sich durch die Verteidigung der Schalker dribbelte und verwandelte zum 1:2 Anschlusstrefer. Laut Veranstalter war es das schönste Tor des ersten Spieltages. Doch die Freude kam schnell ins Stocken, als dem FC Schalke 04, wegen Übertritts des Tormanns Leon Siefken, ein Penalty zuerkannt wurde. Dieser prallte zum Glück für die Wiener an die Latte.
Von dann an nahm das Spiel Fahrt auf und es kam zu Torchancen auf beiden Seiten. Kurz nach dem vergebenen Penalty erhöhte S04 mit einem Doppelschlag auf 1:4. Das Team aus Wien gab sich aber noch nicht geschlagen. ,,Königsblau“ hatte ihr Foulkontigent bereits aufgebraucht und nach einem Foul an Bettina Sulyok wurde den VSC/ABSV Wien ein Double- Penalty zugesprochen, den Asmin Traore verwandeln konnte und verkürzte auf 2:4. Im direkten Gegenzug stellte Schalke allerdings wieder den drei Tore Vorsprung wieder her.
Nach einem Foul an Kian Ardalan, verwandelte Asmin Traore einen weiteren Double-Penalty. Trotz allem besiegelten die Schaker kurz vor Schluss mit einem weiteren Treffer den 6:3 Endstand.
Der Österreichische Behindertensportverband ÖBSV veranstaltete im April den Blind Football Friendly Cup (BFFC) in Wien. In dieser Turnierrreihe nehmen die Teams von Avoy MU Brno, Wisla Krakov und die österreichische nationale Auswahl teil. Es werden drei Turniere ausgetragen, die jeweils einer der drei Mannschaften organisiert und dazu wird eine Gastmannschaft eingeladen. Am Ende entscheidet die Gesamtwertung über den Sieg im BFFC. Beim Turnier im Vorjahr konnte sich das Team des ÖBSV in Brünn durchsetzen (Gast war 5-a-side Anderlecht). In diesem Jahr fand das Turnier in Wien statt und als Gastmannschaft war die nationale Auswahl des Kosovo mit dabei.
Das Eröffnungsspiel bestritten am regnerischen Samstagmorgen die beiden Teams von Avoy MU Brno und die nationale Auswahl aus Österreich. Trotz der schwierigen Wetterbedingungen hatten sich bereits viele Zuschauer eingefunden, die von Beginn an eine hart umkämpfte Partie sahen. In den ersten Minuten neutralisierten sich beide Kontrahenten und es kam auf beiden Seiten zu wenigen Torchancen. Die Defensivabteilungen standen gut und bei den Österreichern konnte sich Torfrau Tanja Hengl immer wieder durch Reaktionsschnelligkeit auszeichnen. Nach ca. 10 Minuten jedoch konnten sich die Tschechen mit 1:0 in Führung bringen. Die Österreicher zeigten sich vom Gegentor unbeeindruckt und versuchten weiter nach vorne zu spielen, doch kurz vor der Halbzeit kassierte man den zweiten Treffer und ging mit einem 0:2 in die Pause.
Fotos zum Spiel Avoy MU Brno – ÖBSV Select
In der zweiten Hälfte wurde von Seiten Österreichs viel rotiert und neue Spiel-Systeme getestet. Das Spiel nach vorne entwickelte sich, es wurden einige schöne Aktionen herausgespielt, allerdings war man im Abschluss noch nicht zwingend genug. Die Tschechen spielten an diesem Tag effizienter und konnten kurz vor Schluss zwei weitere Treffer erzielen und somit endete das Spiel mit 0:4.
In der dritten Partie des Tages begegnete das Team des ÖBSV der spielstarken Mannschaft von Wisla Krakov. Das zahlreich erschienene Publikum sah eine schnelle und schwungvolle Partie. Im Gegensatz zum ersten Match traten die Österreicher viel offensiver und bestimmender auf und kam schon bald gefährlich vor das polnische Tor, konnte aber leider noch nicht zum Torerfolg kommen. Wisla Krakov zu einzelnen Möglichkeiten und scheiterte zuletzt an der starken Schlussfrau Tanja Hengl.
Fotos vom Spiel – Wisla Krakov vs. ÖBSV select 1:1
Fotos – Privat
Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und beide kamen zu Torchancen. Nach etwa acht Minuten erzielten die Polen den Führungstreffer. Das Team des ÖBSV blieb vom Rückstand unbeeindruckt und spielte weiterhin munter nach vorne. Kurze Zeit später wurden die Österreicher regelwidrig vom Ball getrennt und erhielten ein Foulspiel. Nach Abgabe von Bettina Sulyok konnte Asmin Traore mit einem strammen Schuss aus ca. 10 Metern unhaltbar für den gegnerischen Keeper einschießen und erzielte den Ausgleich. Danach stand die Partie auf Messers Schneide. Beide Mannschaften kamen zu Chancen, aber keiner konnte etwas Zählbares herausholen. Einige Sekunden vor Schluss startete Asmin Traore einen Sprint Richtung Tor, konnte aber am Abschluss gehindert werden. Das Match endete ausgeglichen nach einem starken Spiel 1:1.
Am zweiten Tag des Turniers traf die nationale Auswahl aus Österreich auf den Kosovo. Die Erwartungen waren bereits vor Spielbeginn hoch und man erhoffte sich einen Sieg. Bei strahlendem Sonnenschein sah das große Publikum eine offensiv stark spielende österreichische Mannschaft, die den Gegner früh im Spiel unter Druck setzte. In der Anfangsphase taten sich die Österreicher zwar noch schwer, aber für Torfrau Eva Kirchner, die ihr Debut feierte, gab es nahezu nichts zu tun. Österreich wurde mit Fortdauer der Partie immer stärker und kam durch Asmin Traore und Bettina Sulyok zu immer mehr Torchancen. Leider konnten diese nicht verwertet werden.
Das Team des ÖBSV spielte auch in der zweiten Hälfte sehr gefällig, nur war es schwer das kosovarische Abwehrbollwerk zu brechen. doch die Abwehr schien zu bröckeln, denn nach kurzer Zeit kam Asmin Traore gefährlich vor das Tor, aber traf leider nur die Stange. Dies war der Auftakt des Power Play und ein Angriff folgte dem Nächsten. Der Gegner konzentrierte sich nur noch darauf den Ball aus der Gefahrenzone zu klären. Nach etwa 14 Minuten brach der Widerstand. Nach herausragendem Zuspiel von Bettina Sulyok konnte sich Asmin Traore durchsetzen und erlöste die österreichischen Fans mit dem 1:0 Führungstreffer. Die Österreicher spielten danach befreiter auf und kamen durch Daniela Angerer, Bettina Sulyok und Paulin Nomy zu gefährlichen Aktionen, die leider erfolglos blieben. Der Kosovo fand offensiv nicht ehr statt und am Ende konnten sich die Österreicher über den 1:0- Erfolg zu Hause freuen.
Das österreichische Team hat eine gute Leistung gezeigt und holte sich aufgrund der niedrigeren Tordifferenz den dritten Platz. Trotzdem behält man in der Gesamtwertung die Führung bei und hat beim letzten Turnier alle Trümpfe in der eigenen Hand, um den Titel nach Österreich zu holen.
Fotos – Siegerehrung
Abschließend kann man sagen, dass es eine fantastisch organisierte Veranstaltung des österreichischen Behindertensportverbandes war, an der eine große Menge von Menschen und Funktionären teilnahmen und mit Sicherheit war es eine Bereicherung für den Blindenfußball in Österreich!
Foto – Privat
Gesamtüberblick des Turniers:
ÖBSV select vs. Avoy MU Brno 0:4
Wisla Krakov vs. FFK-Kosovo 4:0
Wisla Krakov vs. ÖBSV select 1:1
Avoy MU Brno vs. FFK-Kosovo 0:0
Avoy MU Brno vs. Wisla Krakov 2:1
FFK-Kosovo vs. ÖBSV select 0:1
Danke an ÖBSV, den Helfern vor Ort, den Sponsoren AUDIO2 und IFE Aufbereitungstechnik
Stürmerin Katha (diesmal in den “falschen Farben”) testet Aushilfskeeper Joe aus nächster Nähe. Foto: blindenfussball.net
Zum Abschluss der deutschen Bundesliga können sich die Wienerinnen und Wiener noch über einen Punktegewinn freuen. In einem packenden Spiel mit guten Möglichkeiten auf beiden Seiten, trennen sich die beiden Teams 0:0. Damit geht die Bundesligasaison 2021 zu Ende – wir hoffen natürlich, dass wir nächstes Jahr wieder dabei sind.
Am Wochenende um den 4. September nahmen wir als Team am “Brno Friendly Cup” in Tschechien teil. Es standen Spiele gegen St. Pauli, Avoy MU Brno und Pirsos Thessaloniki am Programm.
Paulin im Zweikampf mit Jan Bango von Avoy MU Brno. Foto: Avoy MU Brno
Die ersten beiden Spieltage der deutschen Blindenfußballbundesliga sind bereits überstanden und wir sind unheimlich stolz auf unser Team. Auch wenn wir noch keine Punkte erringen konnten, haben wir in diesen vier Spielen unheimlich viel dazu gelernt.
Asmin und Bettina versuchen den Abwehrriegel von Borussia Dortmund zu durchdringen. Foto: www.blindenfussball.net
Unsere Länderspiele gegen die Nachbarn aus der Schweiz standen unter keinem guten Stern. Trotz Sommerhitze war ausgerechnet für die beiden Spieltage eine Gewitterwarnung ausgesprochen worden. Wir mussten lange bangen, ob die Spiele überhaupt ausgetragen werden konnten. Schlussendlich hielt das Wetter dann aber doch großteils, sodass wir wichtige Spielpraxis sammeln konnten und nun gezielt auf die nächste Etappe zusteuern können: unsere Teilnahme an der deutschen Bundesliga! Erfreulicherweise gab es auch eine internationale Premiere: Als erste europäische Nation in der Geschichte des Blindenfußballs, haben wir mit einem reinen Frauenteam ein Spiel begonnen.
Unsere Mannschaft vor dem 2. Spiel gegen die Schweiz.
Die Spielerinnen dehnen gemeinsam vor dem ersten Spiel der Österreichischen Frauenauswahl
Der September war ein tolles Monat für den österreichischen Blindenfußball! Neben wöchentlich abgehaltenen Trainings, wo auch immer wieder neue Gesichter dabei waren, fand Ende des Monats ein intensiver Lehrgang im BSFZ Südstadt, in Mödling statt. Dort wurden zum einen neue Trainer*Innen ausgebildet und zum anderen fand für alles Ballbegeisterten ein zweitägiges Trainingscamp statt. Das Highlight des Events war ein Freundschaftsspiel, wo wir zum ersten Mal die österreichische Frauenauswahl in Aktion bewundern konnten.
Torschuss aus kurzer Distanz, aber Torhüter Joe ist dem Schuss gewachsen. Foto: Wisla Krakow Blind Football
Am zweiten Dezemberwochenende stand für die österreichische Blindenfußballauswahl eine Reise nach Polen am Programm. In Krakau wurde die erste Runde der zentraleuropäischen Liga ausgetragen. Die Auswahl des ÖBSV musste leider krankheitsbedingt gleich mehrere Ausfälle hinnehmen, wurde aber wieder einmal von der Wahlösterreicherin Katha Kühnlein am Spielfeld unterstützt.
Zweikampf zwischen Alphonse und einem Spieler vom FC St. Pauli. Foto: HörMal Audiodeskription
Vergangenes Wochenende nahm die Auswahl des ÖBSV an einem hochklassig besetzten Blindenfussballturnier in Leipzig teil. Trotz einer Rumpftruppe ohne Wechselspieler und einer nicht eingespielten Defensivkonstellation, konnten die Österreicher am Ende mit der Bronzemedaille nach Hause fahren.